Compassion in Sri Lanka
Die Arbeit von Compassion in Sri Lanka begann 2010 mit dem Kinder-Überlebens-Programm,
das dort mehr als 1'000 Mütter und ihre Babys von der Zeit vor der Geburt bis zum dritten
Lebensjahr unterstützte. Das Patenschaftsprogramm von Compassion begann 2012. Heute besuchen
dort mehr als 26'000 Kinder über 120 Compassion-Kinderzentren. Compassion arbeitet mit
einheimischen christlichen Gemeinden und Kirchen zusammen, um srilankischen Kindern zu helfen,
ihre Armut zu überwinden.
-
Geschichte
„Strahlend schönes Land“ – so könnte man den Namen Sri Lankas übersetzen. Leider hörte man hierzulande von Sri Lanka jedoch oft nur im Zusammenhang mit dem dortigen Bürgerkrieg.
Die Wurzeln dieses Konflikts lagen in der Kolonialzeit. 1505 betraten die Portugiesen die Insel, deren Küsten sie besetzten. Ihnen folgten die Holländer, denen es jedoch nicht gelang, ihre Herrschaft auf das Landesinnere auszudehnen: Dort blieb das Königreich Kandy bestehen, bis es 1815 von den Briten unterworfen wurde. Damit endete die Herrschaft der Könige aus dem Volk der Singhalesen – fortan war die Insel unter dem Namen Ceylon britische Kronkolonie.
Die Briten brachten nach dem Kaffee auch den Tee auf die Insel - noch heute das Hauptexportprodukt des Landes. Und sie warben tamilische Arbeiter aus Südindien an, um auf den Plantagen zu arbeiten. Schlüsselpositionen in der Verwaltung wurden von den Briten bewusst aus der Minderheit der Tamilen besetzt und diese damit gegenüber der Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen bevorzugt. Hinzu kam, dass die Singhalesen Buddhisten, die Tamilen aber Hindus waren.
1948 wurde Ceylon unabhängig. Im Gegensatz zu anderen Staaten der Region entwickelte das Land eine relativ stabile Demokratie. 1972 benannte es sich in Sri Lanka um.
1983 entlud sich der schwelende Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen zum offenen Bürgerkrieg, in dem die sogenannten „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) mit Anschlägen und militärischer Gewalt für einen eigenen Staat der Tamilen im Osten und Norden Sri Lankas kämpften. 2002 kam es zu einem brüchigen Waffenstillstand, doch es gelang nicht, die Probleme friedlich zu lösen. Der neue Präsident Mahinda Rajapaksa nahm 2006 erneut den Kampf gegen die LTTE auf. Im Mai 2009 besiegte die Armee Sri Lankas endgültig die „Befreiungstiger“.
Sri Lanka heute ist ein Land im Wiederaufbau. Zu den Zerstörungen durch den Krieg kamen 2004 noch die Auswirkungen des Tsunamis nach dem Erdbeben vor Indonesien, der die Insel besonders hart traf. Und: Trotz einer hohen Bildungsrate der Bevölkerung sind wohl über ein Viertel der Menschen arm. -
Bildung
In Sri Lanka wird das Lernen vom Staat traditionell stark gefördert. Seit seiner Unabhängigkeit 1948 haben die verschiedenen Regierungen Bildung zu einem ihrer Hauptanliegen gemacht. Eine der Folgen ist, dass 91 Prozent der Bevölkerung lesen und schreiben können - eine überdurchschnittliche Bildungsrate für das kleine Land. In den letzten beiden Jahrzehnten haben in Sri Lanka mehr als 90 Prozent aller Jungen und Mädchen eine Grundschule besucht, 80 Prozent eine weiterführende Schule. Diese hohe Schulbesuchsrate ist durch ein gut entwickeltes Netz von öffentlichen Schulen möglich und trägt dazu bei, dass Sri Lankas Bildungssystem zu den besten in Südasien gehört.
-
Religion
Obwohl offiziell keine Staatsreligion, räumt die Verfassung Sri Lankas dem Buddhismus einen „vorrangigen Platz“ ein und beauftragt die Regierung mit dessen Schutz. Die Verfassung schützt auch die Rechte religiöser Minderheiten, um ihren Glauben frei auszuüben. Zuvorderst steht hier natürlich der Hinduismus der zweitgrössten Bevölkerungsgruppe, der Tamilen. Aber auch Christen und Muslime bilden Minderheiten auf Sri Lanka. Schätzungen gehen davon aus, dass Christen unter einem Prozent der Bevölkerung ausmachen. Grundsätzlich herrscht auf Sri Lanka ein eher friedliches Miteinander der Religionen.
-
Kunst und Musik
Der Einfluss des Buddhismus hat auch die Künste Sri Lankas geprägt, die Malerei, Bildhauerei und Architektur. Dabei werden immer wieder Themen aus der Natur aufgegriffen, die sich in vielen Malereien und Schnitzereien in Tempeln widerspiegeln: in Abbildungen von Vögeln, Elefanten und wilden Tieren, auch von Bäumen und Blumen.
Die Musik Sri Lankas wurde vor allem von drei kulturellen Einflüssen geprägt: dem Buddhismus, dem der europäischen Kolonialmächte (vor allem der Portugiesen) und dem Indiens. Letzteres steuerte sowohl traditionelle Einflüsse als auch die aus seiner heutigen Popkultur bei. Der hypnotisierende Klang der Trommeln Kandys ist in der traditionellen srilankischen Musik stark vom Buddhismus beeinflusst und kann noch heute in buddhistischen und Hindutempeln gehört werden.
Nachdem die Portugiesen 1505 zuerst die Insel betraten, brachten sie Ukulelen und Gitarren hierher. Später zwangen sie afrikanische Sklaven (Kaffrinha) hier zu arbeiten. Diese brachten ihre eigene musikalische Prägung mit, die wiederum die srilankische Kultur beeinflusste. Der Tanz der afrikanischen Sklaven wurde als Baila bekannt.Die verschiedenen Kasten haben ihre eigenen folkloristischen Ausdrucksformen. Ursprünglich dienten sie dem Zeitvertreib, während man arbeitete. Heute unterliegt die moderne srilankische Musik – ähnlich wie in anderen Ländern Südasiens - stark den Einflüssen der indischen Bollywood-Kultur.
-
Sport und Freizeit
Cricket ist der wohl beliebteste Sport Sri Lankas. Cricketfelder sind auf der ganzen Insel verstreut, und bei wichtigen Spielen ist es nicht unüblich, dass ganze Betriebe schliessen, um sich das Spiel im Fernsehen anschauen zu können. Die Nationalmannschaft Sri Lankas gehört zu den besten Cricketteams der Welt und wurde 1996 Weltmeister. 2011 gelang dem Team erneut der Sprung ins Finale der Cricket-Weltmeisterschaft, die neben Indien und Bangladesch auch in Sri Lanka ausgetragen wurde. Hier scheiterte man jedoch an Indien.
Neben Cricket zählt auch Volleyball zu den Lieblingssportarten in Sri Lanka. -
Landesübliche Speisen
Wie in anderen asiatischen Ländern, gehört auch in Sri Lanka Reis zum Hauptnahrungsmittel der Menschen. Geschmackvolle Currys sorgen dabei für viele kulinarische Varianten: es gibt Reisgerichte mit Fleisch und Fisch, mit Gemüse und Früchten. Neben diesem Hauptgericht gehören zu einem typischen srilankischen Essen Chutneys, Pickles und Sambols als würzige bis sehr scharfe Beilagen. Der Kokosnuss-Sambol ist der wohl Bekannteste, bestehend aus gemahlenen Kokosnüssen, Pfefferschoten, getrocknetem maledivischem Fisch und Limonensaft. Diese Zutaten werden zu einer Paste gemahlen und mit Reis serviert.
Zusammen mit Reis und den verschiedenen Currys ist Kokosmilch ein typischer Bestandteil der srilankischen Küche. Kleine Imbisse wie Hamburger, Hot Dogs, chinesische Frühlingsrollen, Pasteten und Gebäck sind ebenfalls sehr beliebt. Ein weiteres Lieblingsgericht der Sri Lanker ist Mallung, bestehend aus zerhackten Blättern, geraspelter Kokosnuss und roten Zwiebeln.
Dal Curry
• 1 Tasse Masoor Dal (ganze rote Linsen)
• 1 TL srilankisches Currypulver
• 1 Knoblauchzehe
• Salz nach Geschmack
• 1/4 TL Zucker
• 1 TL Chilipulver
• 1 grüne Paprika
• 1/2 rote Zwiebel
• 1/2 Zimtstange
• 1/2 Tasse Kokosmilch
• Basilikumblätter
Das Masoor Dal in einen Sossentopf geben und 2 Tassen Wasser hinzufügen. Alle Zutaten hineingeben, ausser der Kokosmilch und Salz. Wenn das Masoor Dal zu einer Sosse geworden ist, die Kokosmilch hinzufügen. Etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen. Wenn gewünscht, den Curry mit einigen gerösteten Zwiebeln und etwas Knoblauch bestreuen. Salz nach Geschmack hinzufügen. -
Begrüssungen
Singhalesisch wird von der Mehrheit der Sri Lanker gesprochen, die zweite grosse Sprache dort ist Tamilisch. Hier einige Redewendungen auf Singhalesisch:
Ayubowan suba Udhae sa nak (Guten Morgen)
Ayubowan suba Ra thriyak (Gute Nacht)
Oyage nama Mokakdha? (Wie heissen Sie?)
Kohomadha Ithin? (Wie geht es Ihnen?)
Hondha (Gut)
Ow (Ja)
Nae (Nein)
Sthuthiyi (Danke)
Karuna karala (Bitte)
Gihin ennam (Auf Wiedersehen)
Fakten zu Sri Lanka
Bevölkerung | 23 Millionen |
Hauptstadt | Colombo (offiziell: Sri Jayewardenepura) |
Sprache | Singhalesisch und Tamilisch, Englisch ist Verkehrssprache |
Religion | Buddhisten 70% Hindus 13% Muslime 10% Christen 7% |
Quellen 2015: The World Factbook, Auswärtiges Amt