Compassion in Ecuador

Die Arbeit von Compassion in Ecuador begann 1974.
Heute besuchen dort 96'000 Kinder mehr als 273 Compassion-Kinderzentren.
Compassion arbeitet mit einheimischen christlichen Gemeinden und Kirchen zusammen,
um den Kindern Ecuadors die Möglichkeit zu geben, ein Leben ausserhalb von Armut zu führen.

  • Geschichte

    Der spanische Eroberer Francisco Pizarro marschierte 1532 im Reich der Inka ein, zu dem auch das Gebiet des heutigen Ecuador gehörte und errichtete dort innerhalb von zwei Jahren seine gewaltsame Herrschaft. 1822 revoltierten die Kolonialisten unter Simon Bolívar gegen die Herrschaft der spanischen Krone. Das befreite Territorium gehörte fortan zum historischen Staatsgebiet Gran Colombia. Acht Jahre später wurde dieses Gebiet unabhängig und erhielt den Namen Ecuador. Seit seiner Unabhängigkeit wurde das Land am Äquator von verschiedenen zivilen und militärischen Regimes regiert.

    Obwohl die Präsidenten für eine verfassungsmässige Zeit von vier Jahren gewählt werden, wurden binnen zehn Jahren sieben Präsidenten vorzeitig ihres Amtes enthoben. Korruptionsskandale, politische Machtspiele und soziale Unruhen sorgten für regelmässige Störungen in Ecuador.
    Die politische und demokratische Krise des Landes wurde zu einem ernsten Anliegen beim Internationalen Währungsfonds, der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und den Vereinten Nationen. Hoffnungen werden in die Regierung des populären Rafael Correa gesetzt. 2008 wurde auf seine Initiative hin eine neue Verfassung angenommen. Correas Regierung hat sich ehrgeizige Reformziele gesetzt, bei denen die Bekämpfung der Armut und die Schaffung sozialer Gerechtigkeit im Vordergrund steht. 2013 wurde er für eine weitere Amtszeit von vier Jahren gewählt.

    Neben Bananen exportiert Ecuador so verschiedene Produkte wie Shrimps und Thunfisch, Schnittblumen und Kokosnüsse. Vor allem basiert Ecuadors Wirtschaft aber auf Ölexporten. Entsprechend hängt das Wirtschaftswachstum des Landes vom internationalen Ölpreis ab. Ecuador zählt heute zu den grössten Erdölproduzenten Lateinamerikas, was der Wirtschaft geholfen hat. Aber nur etwa zehn Prozent der Öleinnahmen werden für soziale Investitionen wie Bildung und medizinische Versorgung genutzt. Der Grossteil der Einnahmen wird für die Bezahlung der Auslandsschulden des Landes gebraucht.

    Nach offiziellen Statistiken benötigt eine Familie für ihre Grundbedürfnisse 400 US-Dollar im Monat, aber das Gehalt der meisten Ecuadorianer beträgt nur 160 US-Dollar. Mehr als die Hälfte der Armen Ecuadors lebt von nur einem US-Dollar am Tag. Viele Ecuadorianer zieht es daher nach Europa oder in die USA, um Arbeit zu finden und für ihre Familien zu sorgen.

  • Bildung

    Das Schuljahr dauert im Inland von September bis Juli und an der Küstenregion von Mai bis Februar. Obwohl von der ersten bis zur zwölften Klasse Schulpflicht besteht, ist für viele arme Kinder öffentliche Schulbildung nicht zugänglich, besonders in abgelegenen ländlichen Gegenden.

    Es gibt verschiedene Universitäten in Ecuadors grössten Städten. Dazu gehören die Katholische Universität von Quito, die Universität von Guayaquil und die Universität von Cuenca. In den letzten Jahren wurden auch in anderen Städten Bildungseinrichtungen und Universitäten eröffnet. Aber nur ein Prozent der ländlichen Bevölkerung hat Zugang zu ihnen und nur fünf Prozent der städtischen Bevölkerung besuchen die Hochschulen.

  • Religion

    Die Verfassung garantiert allen Bürgern und Ausländern, ihren Glauben frei auszuüben. In Ecuador ist der Katholizismus vorherrschend. Die katholische Kirche hat starken Einfluss auf die ecuadorianische Gesellschaft, sogar in politischen Entscheidungen. Trotzdem erlaubt die ecuadorianische Regierung missionarische und öffentliche Aktivitäten aller Religionen.

    Die Regierung erlaubt keinen Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen. Die Privatschulen sind absolut frei darin, jede Art von Religionsunterricht anzubieten, ebenso wie die Eltern zu Hause. Es gibt keine Einschränkungen zur Veröffentlichung religiöser Schriften in allen Sprachen des Landes.

  • Kunst und Musik

    Die Kunst in Ecuador umfasst das Schaffen von Skulpturen und die Handarbeiten Einheimischer.

    Ecuador ist bekannt für einen Musikstil, der „Andean Blues“ heisst. Er ist melancholisch und anrührend, seine Themen sind das schwere Los der Armen und der Protest gegen soziale Ungerechtigkeit.

  • Feiertage und Feste

    Neujahrstag, 1. Januar
    Karneval, Februar oder März: Karneval wird zwei Tage vor Aschermittwoch gefeiert.
    Gründonnerstag, März oder April
    Tag der Arbeit, 1. Mai
    Schlacht am Pichincha, 24. Mai: Der Geburtstag von Simon Bolívar
    Unabhängigkeitstag, 10. August
    Volkstrauertag, 2. November
    Weihnachten, 25. Dezember: In den Tagen vor Weihnachten ziehen Prozessionen durch die Strassen Ecuadors. Am letzten Adventssonntag beschenken Ecuadorianer kranke und alte Menschen.

  • Sport und Freizeit

    Ecuadorianer lieben Fussball. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erreichte die Nationalelf das Achtelfinale.
    Auch Volleyball, Tennis und Schwimmen sind beliebt. Die Ecuadorianer mögen auch Schach, Gewichtheben und Leichtathletik. Ein international bekannter Sportler aus Ecuador ist der Läufer Jefferson Pérez.

  • Landesübliche Speisen

    In Ecuador ist das Essen generell sehr einfach und nur mit Salz und Pfeffer gewürzt. Llapingachos ist Kartoffelbrei mit Käse, Fritada ist frittiertes Schwein mit Avocados und Mais. Cuy ist Meerschweinchen, das von den Indianern Ecuadors gegessen wird.

    Ceviche
    2 Tassen Fisch, in Würfel geschnitten
    2 schmale, gehackte Peperoni
    1 geschälte und gehackte Tomate
    ½ Tasse gehackte Zwiebeln
    ¼ Tasse gehackte rote Paprika
    1½ TL gehackte Knoblauchzehen
    ½ Tasse Tomatensaft
    1/3 Tasse Zitronensaft
    1/3 Tasse Olivenöl
    1 TL Petersilie
    1 TL Koriander
    Salz und Pfeffer nach Geschmack

    Alle Zutaten miteinander vermengen und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Kalt servieren.

  • Begrüssungen

    Obwohl die offizielle Landessprache Ecuadors Spanisch ist, ist Quechua die Muttersprache der Ecuadorianer, die im Hochland, im Dschungel und in einigen Küstenregionen leben.

    Spanisch
    Bienvenidos (Willkommen)
    ¿Cómo estás? (Wie geht es Ihnen?)
    Chao/Hasta luego (Auf Wiedersehen)

    Quechua
    Alli shamushca kapaichi (Willkommen)
    Imanalla? (Wie geht es Ihnen?)
    Kayacama (Auf Wiedersehen)

Fakten zu Ecuador

Bevölkerung 18 Millionen (72% Mestizen (Nachkommen
von weissen Einwanderern und Indios),
14% Indigene, 5% Afro-Ecuadorianer,
6% europäischer Herkunft)
Hauptstadt Quito
Sprache Spanisch.
Quechua ist die Muttersprache Ecuadorianer bestimmter Regionen
Religion Katholisch 85%, evangelisch und andere 15%

Quellen 2015: The World Factbook, Auswärtiges Amt