Zwei Väter werden im Überlebensprogramm für Mütter und Babys unterstützt

Ueberlebensprogramm, ein Vater profitiert vom Compassion-Programm in Äthiopien

Prodip und seine Familie vor ihrem Haus

Sechs Tage nach der Geburt ihres vierten Kindes auf einer Teeplantage in Bangladesch starb die Mutter der kleinen Protima an den Folgen von Komplikationen bei der Geburt. Der Familienvater Prodip musste sich nun alleine um das neugeborene Mädchen und seine anderen drei Kinder kümmern. Der einjährige Bishal, die achtjährige Purnima und Dip, 14 Jahre alt, waren auf ihn angewiesen. Prodip erhielt nur ein wenig Hilfe von seiner Mutter, die ihn, obwohl sie schon sehr alt war, so gut es ging unterstützte.

Prodip besass zwei Jackfruchtbäume. Diese bot er sofort zum Verkauf an. Damit erzielte er einen Erlös von CHF 10, der für gerade mal vier Packungen Babynahrung für das Baby Protima reichte. Er begann, doppelt so viel zu arbeiten, um sein mageres Einkommen aufzubessern. Aber das war nicht genug.

Aufnahme in das Überlebensprogramm von Compassion

Prodip war ausserordentlich dankbar, dass er und seine Tochter in das Überlebensprogramm der lokalen Partnerkirche von Compassion aufgenommen wurden, als Protima 21 Tage alt war.

Leider litt das kleine Mädchen jedoch bereits an Unterernährung. Protima wurde sofort in ein Spital gebracht. Nach einer Untersuchung waren die Ärzte eher zurückhaltend, was ihre Überlebenschancen betraf. Sie gaben jedoch nicht auf und waren bereit, sich für das Mädchen einzusetzen.

Nachdem sie nur alle zwei Tage ein Paket Babynahrung erhalten hatte, wurde ihre Ernährung nun auf zwei Dosen Babynahrung zum Verdünnen (je 400 Gramm) pro Woche erhöht. Die Mitarbeitenden des Überlebensprogramms versicherten der Familie, dass Protima damit genügend Milch für ihre Ernährung erhalten würde.

Protima nahm langsam an Gewicht zu und ihre Gesundheit verbesserte sich. Es schien, als sei das Schlimmste überstanden, doch eine weitere Tragödie wartete auf sie. Kurz darauf starb nämlich auch Protimas Grossmutter.

Mobilisierung in grossem Stil

„Ohne meine Nachbarn und die Unterstützung des Kinderzentrums weiss ich nicht, wie meine Familie aus dieser chaotischen Situation herausgekommen wäre“, erzählt Prodip heute. „Die Mitarbeitenden haben Protima über vier Jahre ernährt und gepflegt und alle Leute, die sie damals sahen und dachten, dass sie nicht überleben würde, haben sich getäuscht.“ – „Dieses Mädchen ist so gesund, dass wir sie in den letzten zwei Jahren nicht mehr ins Spital bringen mussten“, freut sich Elena, eine Mitarbeiterin des Überlebensprogramms.

Nach dem schweren Start ins Leben ist das lebhafte Mädchen heute gesund, aktiv und spielt wie jedes andere Kind auf der Teeplantage. Sie spielt gerne mit ihrem älteren Bruder Bishal Fussball, sammelt Blätter und spielt mit ihrer Freundin aus der Nachbarschaft.

Prodip ist nicht der einzige Vater, der in das Überlebensprogramm aufgenommen wurde.

Die Freude weicht dem Schmerz

Ueberlebensprogramm: Ein Vater und seine Zwillingstöchter in Äthiopien

 Bogale mit seinen beiden Mädchen Saron und Sara

In Äthiopien wurde die Freude über die Ankunft der Zwillinge schnell getrübt, als Bogale, Vater von fünf Kindern, allmählich merkte, wie es seiner Frau in den acht Monaten seit der Geburt der Zwillinge gesundheitlich immer schlechter ging. Die Familie lebt in einem kleinen Ort zehn Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba. Bogale investierte seine Zeit und sein gesamtes Geld, um ein Heilmittel für seine Frau zu finden.

„Schon die Schwangerschaft war für sie schwierig gewesen. Und nach der Entbindung litt sie unter einer Fistel und anderen Komplikationen. Sie hatte grosse Schmerzen. Ich habe sie in verschiedene Spitäler gebracht, aber man konnte nichts für sie tun. Als sich ihr Zustand verschlechterte, gab ich meine Arbeit auf, um bei ihr zu sein und mich um die Babys zu kümmern“, erzählte der Familienvater. Trotz all seiner Bemühungen starb seine Frau und die Mutter seiner Kinder. Ihr Verlust hat alles verändert.

Vater von fünf Kindern, verantwortlich für deren Ernährung

Bogale musste sich nun alleine um seine fünf Kinder kümmern, darunter auch um die neugeborenen Zwillinge. In seinem Kummer und dazu überfordert vom Geldmangel und der Aufgabe, alleine für die Babys zu sorgen, dachte er bald darüber nach, seine Zwillinge zur Adoption freizugeben. Er fand sogar ein Paar, das Interesse zeigte.

Als seine Verwandten von seinem Vorhaben erfuhren, rieten sie ihm, die Kirche in der Nachbarschaft um Hilfe zu bitten. Nachdem die Verantwortlichen der Kirche seine Geschichte gehört hatten, nahmen sie den Vater und seine beiden Zwillinge sofort in das Überlebensprogramm ihres Kinderzentrums auf.

„Die Unterstützung, die ich für die Zwillinge im Rahmen dieses Programms erhalten habe, war ausserordentlich wertvoll für mich“, sagt Bogale. Doch obwohl die Babys alle notwendige Unterstützung erhielten, war Bogale immer noch in einer misslichen Lage, denn von dem kleinen Einkommen, das er mit seiner Arbeit in einer Fabrik verdiente, konnte er die sechsköpfige Familie kaum ernähren.

Ueberlebensprogramm : Ein Vater lernt in Äthiopien das Handwerk des Klempners

Eine Ausbildung für Mütter bewirkt einen Neuanfang

Die Schulungen zu einkommensschaffenden Aktivitäten, die das Überlebensprogramm für Mütter und nun auch für diesen Vater anbot, brachten ihn auf eine Idee und ermöglichten es ihm, zu einem Kredit zu kommen, damit er sein eigenes Unternehmen gründen konnte.

„Ich habe einige Fähigkeiten. In meiner Zeit bei der Armee habe ich als Klempner gearbeitet. Ich wollte schon immer in diesen Bereich zurück.“ Bogale wurde schnell zum gefragtesten Sanitärinstallateur des Ortes. Die Qualität seiner Arbeit, seine positive Einstellung und seine Pünktlichkeit halfen ihm, viel Kundschaft zu gewinnen. Bogale leitet heute eine kleine Firma, die mehrere Personen beschäftigt. Sein nächstes Ziel ist es, ein Geschäft für Sanitärartikel zu eröffnen.

Seine Zwillinge wachsen heran. Beide sind in das Kinderpatenschaftsprogramm  aufgenommen worden. In der Schule sind sie ausgezeichnete Schüler, die hart arbeiten. Sie sind der ganze Stolz ihres Vaters.

Letztes Jahr wurden mehr als 1000 Mütter unterstützt

Bei Compassion Schweiz sind wir von der Wichtigkeit unseres Überlebensprogramms für Mütter (und Väter) und ihre Babys überzeugt. Jedes Jahr sterben 2,6 Millionen Kinder, bevor sie 28 Lebenstage erreicht haben. Und ebenso viele werden nie ihren fünften Geburtstag feiern.

Ausserdem verlieren jährlich mehr als 250‘000 Frauen ihr Leben während der Schwangerschaft oder durch Komplikationen bei der Geburt.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Betreuung während der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten zwölf Lebensmonate des Kindes sowohl für das Überleben von Mutter und Kind als auch für die langfristige Entwicklung des Kindes entscheidend ist. In der Vergangenheit hast du mit einer oder mit mehreren Spenden dazu beigetragen, dass wir mehr als 1000 Mütter und ihre Babys unterstützen konnten.

Von Januar bis Mai dieses Jahres konnten wir bereits 168 Mütter unterstützen. Das ist eine gute Nachricht für die Mütter, aber bis Dezember sollen es 1100 Mütter und Babys sein. Dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht.

Mit CHF 62.- unterstützt du eine schwangere Frau oder eine Mutter und ihr Baby während eines ganzen Monates

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