Das Treffen mit meiner Igirimbabazi Emerence

21. September 2017

Schon seit Beginn meiner Patenschaft (2010), wollte ich Emerence unbedingt kennen lernen und treffen. Unsere private Reise dauerte 4 Wochen und erstreckte sich über mehrere Länder. In dieser Zeit, hatten wir Gelegenheit, Emerence zu besuchen. Und das taten wir auch.

Als wir endlich in Ruhengeri (Ruanda) ankamen, riefen wir auf die von Compassion erhaltene Nummer an und erhielten so die Kontaktdaten von Emanuel (dem Familien Host), der uns durch den Tag führte. Wir organisierten die terminlichen Details und ich freute mich sehr, dass es nun endlich soweit war.

Am Morgen des Treffens holte, holte uns Emanuel in unserem Camp ab und wir machten uns auf den Weg zum lokalen Markt, um dort Lebensmittel (Geschenke) für die Familie zu kaufen. Danach ging es weiter ins Kinderzentrum.
Dort wartete Igirimbabazi Emerence auch schon in der Tür. Sie war sehr scheu, ich ebenfalls. Daher wusste ich nicht genau, wie ich sie begrüssen sollte. Zuerst gab ich ihr die Hand, nahm sie dann aber doch noch in die Arme.
Nach der Begrüssung mit ihr, bat man uns in ein Gebäude. Insgesamt waren wir dort etwa 13 Personen die sich alle kurz Vorstellten. Vom Pastor der Kirche, über den Direktor, bis hin zu der Person, die die Geschenke jeweils organisierte, waren alle gekommen, um uns zu begrüssen.

Danach erhielt ich Einblick in die Unterlagen von Igirimbabazi. Sie sass die ganze Zeit neben mir und ich vermute, sie sah diese Unterlagen ebenfalls zum ersten Mal. Sie war auf jeden Fall ebenfalls sehr interessiert. Somit bekam ich einen sehr guten Einblick in die lokale Arbeit und Organisation von Compassion. Igirimbabazi Emerence sang zwei Lieder für uns vor, die im typisch afrikanischen Stil von allen anwesenden Personen im Chor nachgesungen wurden. Zum Schluss beteten wir gemeinsam und schossen vor dem Gebäude noch einige Fotos.

Später verabschiedeten wir uns von den meisten Personen und fuhren mit Emanuel, Igirimbabazi Emerence und drei andern zu ihrer Familie. Als wir da ankamen, versammelte sich gleich die ganze Nachbarschaft. Anscheinend war das nicht nur für sie und ihre Familie ein spezieller Moment… =)

Wir überreichten die zuvor gekauften Lebensmittel und wechselten in den Wohnraum. Dort wurde uns die ganze Familie (Vater, Mutter, Grossmutter, zwei Brüder und zwei Schwestern von ihr) vorgestellt. Ich war sehr berührt und aufgeregt, dass ich nun endlich alle kennenlernen durfte. Ich konnte meine Freude schlichtweg nicht in Worte fassen. Alle dankten uns für alles, was wir getan haben. Ich war richtig perplex, als ich erfuhr, was durch meine Hilfe alles bewirkt wurde. Beispielsweise wurde der Wohnraum, in dem wir sassen durch meine Hilfe gebaut und hinter dem Haus wurden mir noch die Tiere gezeigt, die sie ebenfalls nur durch meine Hilfe kaufen konnten. Ich war wirklich überwältigt.

Nachdem dem kurzen Rundgang, wechselten wir in den Wohnraum zurück und ich übergab ihr meine Geschenke. Unteranderem schrieb ich ihr noch einen kurzen englischen Brief, den sie gleich laut vorlas. Danach holten sie alle Briefe, die ich ihr in der ganzen Zeit geschrieben habe. Sie bewahrte jeden Einzelnen auf und man sah, dass sie offenbar nicht nur einmal angesehen wurden, sondern immer und immer wieder. Dies berührte mich sehr. Zum Schluss beteten wir noch gemeinsam und dann kam leider bereits wieder die Zeit Abschied zu nehmen. Obwohl der Besuch um einiges kürzer war, als anfangs gedacht und erhofft, war die Zeit dennoch sehr schön und intensiv. Ich würde sofort wieder den weiten Weg auf mich nehmen, um meine geliebte Igirimbabazi Emerence und ihre Familie zu treffen. Und das werde ich eines Tages auch wieder tun!

Tamara Kuhn